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Titelzusätze in der HBB

Für EIT.swiss ist die Vergleichbarkeit von Ausbildungsabschlüssen in der höheren Berufsbildung mit anderen Abschlüssen im In- und Ausland wichtig.

Vielfalt in der berufsorientierten Weiterbildung

Das duale Bildungssystem hat sich in den letzten 20 Jahren verändert: Es ist durchlässiger und diverser geworden. Jugendliche müssen sich nicht mehr abschliessend zwischen beruflicher und akademischer Karriere entscheiden. Zudem wurden die Bildungswege vielfältiger. Der Preis für die Vielfalt ist ein Verlust an Übersichtlichkeit: Für Arbeitgebende wird es schwieriger, die Fähigkeiten von Bewerbenden zu vergleichen und damit die fähigsten Fachkräfte zu wählen. Kommt hinzu, dass auch die internationale berufliche Mobilität, insbesondere in Europa, zugenommen hat. Zu den verschiedenen inländischen Abschlüssen kommen also noch ausländische Abschlüsse, über die Arbeitgebende informiert sein müssten. Auch für die Anbietenden von Ausbildungen und Abschlüssen ist es wichtig, dass die Vergleichbarkeit sichergestellt wird, um gegenüber der Konkurrenz zu bestehen. Davon ist auch EIT.swiss als Träger der Berufsprüfungen und höheren Fachprüfungen betroffen.

Ergänzende Titel

Insofern ist es wenig überraschend, dass sich die Organisationen der Arbeitswelt als Trägerschaft der Berufsbildung, die Kantone als Vollzugsverantwortliche und der Bund in seiner koordinierenden Rolle mit der Vergleichbarkeit der Abschlüsse beschäftigen. Als Königsweg gilt derzeit die Einführung der ergänzenden Titelzusätze "Professional Bachelor" und "Professional Master", die für Abschlüsse von eidgenössischen höheren Fachprüfungen, eidgenössischen Berufsprüfungen und Diplome der Höheren Fachschulen verliehen werden sollen.

EIT.swiss steht dieser Entwicklung grundsätzlich positiv gegenüber: Die Signalwirkung ergänzender Titel helfen bei der Vergleichbarkeit verschiedener Abschlüsse und werten gleichzeitig die höhere Berufsbildung auf. Für EIT.swiss ist wichtig, dass die neuen ergänzenden Titel in einen gesamteuropäischen Rahmen eingebettet werden (Stichwort Anerkennung und Äquivalenz), dass aber landessprachliche Titel weiterhin bestehen bleiben. So kann verhindert werden, dass die höhere Berufsbildung trotz ähnlich klingender Titel verakademisiert wird.

Forderungen:

  • EIT.swiss begrüsst die Einführung ergänzender Titel im Bereich höhere Fachprüfung, Berufsprüfung und Höhere Fachschule.
  • Die ergänzenden Titel müssen gesamteuropäisch anerkannt sein. Gleichzeitig müssen auch europäische Titel in der Schweiz anerkannt werden.
  • Die neuen Titel dürfen nur ergänzend sein und die landessprachlichen Titel nicht ersetzen, da sonst eine Akademisierung der höheren Berufsbildung droht.