Kreislaufwirtschaft

EIT.swiss setzt sich für ein ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauwesen ein und unterstützt seine Mitglieder bei der Optimierung ihrer Betriebe im Sinne der Kreislaufwirtschaft. 

Wirtschaften unter Belastbarkeitsgrenzen

Die Verwendung von mineralischen Erzeugnissen sowie von Brenn- und Treibstoffen führt zu einer starken Belastung der natürlichen Ressourcen über den gesamten Lebenszyklus der Gebäude. Die meisten verwendeten Ressourcen sind nicht regenerativ. Deshalb spielt die Kreislaufwirtschaft in der Bauwirtschaft eine bedeutende Rolle: Sie verlangt die möglichst lange Nutzung von Rohstoffen durch die Schliessung von Stoffkreisläufen. Damit sinkt der Verbrauch nicht erneuerbarer Ressourcen.

Rolle der Gebäudetechnik

Bei der Erstellung der Gebäude verursacht die Gebäudetechnik 23 Prozent der grauen Energie und 18 Prozent der grauen Treibhausgasemissionen. Sie hat damit den grössten Anteil nach der Gebäudehülle (36 Prozent, bzw. 30 Prozent). Gleichzeitig trägt die Gebäudetechnik dazu bei, dass der Energieverbrauch und die CO2-Emissionen während der Nutzungsphase zurückgehen. Beim Einsatz von Gebäudetechnikinstallationen muss zwischen dem Ressourcenaufwand bei der Erstellung und der Reduktion während der Nutzung abgewogen werden. Hinzu kommt, dass die Gebäudetechnik auch die Stromerzeugung und Speicherung erlaubt und so auch auf übergeordnete Systeme wirkt. Die Stromverteilung als koordinierendes Element der Gebäudetechnik verursacht neben den Lüftungsanlagen auf den gesamten Lebenszyklus die grösste Umweltbelastung. Aufgrund der verwendeten, nicht regenerativen Rohstoffe (u. a. Kupfer, Stahl, Polyethylen und PVC) ist ihre Ökobilanz negativ und hängt direkt vom Gewicht ab.

Die Schliessung von Stoffkreisläufen in der Elektrobranche ist bereits fortgeschritten. Metalle werden zu einem grossen Teil recycelt, um Kosten zu sparen. Da die Nachfrage nach Kupfer aufgrund der Elektrifizierungsbestrebungen in Zukunft weiter steigen wird, lohnt es sich für die Branche auch ohne entsprechende Regulierungen, möglichst viel Altmetall aufbereiten zu lassen. Auch sonst bestehen für die von der Branche verbauten Werkstoffe weitgehend Lösungen zur Kreislaufwirtschaft.

Auf der anderen Seite hat die Elektrobranche kaum Spielraum, die Stoffkreisläufe weiter zu schliessen. Einen Beitrag mag eine bessere Planung leisten; der Einfluss ist aber aufgrund gesetzlicher Vorgaben beschränkt. Den grössten Hebel stellt die Koordination mit anderen Gewerken dar: Wenn Doppelspurigkeiten und Korrekturarbeiten reduziert werden, wird die Verschwendung – beispielsweise beim Bauschutt – eingedämmt. Bessere Absprachen sind deshalb unumgänglich.

Forderungen

  • Für EIT.swiss ist betreffend Kreislaufwirtschaft auf dem Bau mehr Koordination zwischen den Gewerken zwingend. Ausschreibungen sind entsprechend zu gewichten.
  • Beim Einsatz von Gebäudetechnik muss bereits bei der Planung der Ressourcenaufwand der Erstellung und das Einsparpotenzial in der Nutzungsphase analysiert werden.
  • Strengere Regulierungen für die Branche sind unnötig, da bereits ausreichend wirtschaftliche Anreize für mehr Kreislaufwirtschaft bestehen.