Die Geschichte von EIT.swiss
EIT.swiss blickt auf eine über 100 jährige Geschichte zurück. Er ist Zeuge grosser historischer Momente und hat zahlreiche technologische Entwicklungen miterlebt und nachvollzogen, die die heutige Gesellschaft nachhaltig geprägt haben. Während dieser Zeit haben insgesamt 16 Präsidenten die Geschicke des Verbands gelenkt und damit zum Erfolg von EIT.swiss und der Schweizer Elektrobranche beigetragen.
Gründerjahre
Zentralpräsidenten

Hermann Kummler
Aarau, 1906-1909

Theodor Schwarz
Basel, 1910-1911

Friedrich Frey-Fürst
Luzern, 1912-1917
EIT.swiss wird im November 1906 als Verband Schweizerischer Elektroinstallateure in Olten gegründet. Die 42 Gründungsfirmen, von denen 36 an der Gründungsveranstaltung vertreten waren, stammen ausschliesslich aus der Deutschschweiz. Bereits 1909 erscheint die erste Ausgabe der „Elektroindustrie“, dem Verbandsorgan, das der Veröffentlichung der Anliegen der Mitglieder dienen soll. 1912 wird der Verband in den Verband Schweizerischer Elektro-Installationsfirmen VSEI umbenannt.
In diesen frühen Jahren wird eine Reihe von Erfindungen entwickelt, die teilweise bis heute zur Anwendung kommen. Der Elektriker Reginald Fessenden aus Kanada führt die erste drahtlose Musik- und Sprachübertragung mit einem Längstwellensender durch. Und am Pariser Autosalon 1910 präsentiert Georges Claude das von ihm erfundene Neonlicht. 1912 fertigen die deutschen Ingenieure Julius Elster und Hans Friedrich Geitel einen ersten Vorgänger der Photozelle.
Frühzeit
Zentralpräsidenten

Heinrich Egli
Zürich, 1918-1925

Conrad Walser
Zürich, 1926-1936
1919 setzt der VSEI sein Reglement für die Arbeitslosenfürsorge in Kraft. 1920 scheitern die Verhandlungen mit der Schweizerischen Metall- und Uhrenarbeiterverband SMUV über einen GAV. Dafür rücken die Sektionen enger zusammen: 1923 gründen sie gemeinsam die Schweizerische Elektro-Einkaufs-Vereinigung eev. 1921 kann der VSEI einen grossen Erfolg verbuchen, als die Elektro-Installationsfirmen das Recht erhalten, Hausleitungen für Telefone zu erstellen. 1936 führt der VSEI ein Berufsbildungslager für arbeitslose Elektroinstallateure in der späteren Schweizerischen Technischen Fachschule in Winterthur durch und nimmt im selben Jahr die ersten Meisterprüfungen ab.
Das Engagement des VSEI folgt der angespannten Situation des Arbeitsmarkts nach dem 1. Weltkrieg: 1918 kommt es in der Schweiz zum Landesstreik, an dem 250‘000 Arbeiter teilnehmen. Bereits im Folgejahr wird die Internationale Arbeitsorganisation ILO gegründet, welche sich für standardisierte Arbeitsbedingungen einsetzt. Im der Schweiz erklärt der Elektrotechnische Verein SEV (heute electrosuisse) das Dreiphasensystem 3x 380/220 Volt, 50 Hz zum Normalsystem.
Kriegsjahre
Zentralpräsidenten

Fritz E. Rauch
Zürich, 1937-1941

Karl Rickenbach
Luzern, 1942-1943

Hermann Tanner
Basel, 1944-1950
Zusammen mit dem SSIV (heute suissetec) und dem SDV (heute Gebäudehülle Schweiz) gründet der VSEI die Lohnausgleichskasse LOKA, die später in SPIDA umbenannt wird. 1943 gründen die LOKA-Verbände eine gemeinsame Familien-Ausgleichskasse. Der Aufwand für die Verbandsarbeiten nimmt immer weiter zu, so dass 1942 mit Dr. H. Binder das erste Mal ein Verbandssekretär im Vollamt ernannt wird. Im gleichen Jahr wird durch das Landesabkommen zwischen VSEI und SMUV die Paritätische Landeskommission geschaffen.
Der zweite Weltkrieg überschattet alles. Nicht nur absorbiert die Generalmobilmachung und die Geistige Landesverteidigung die gesamte Schweizer Gesellschaft, auch der weltweite technologische Fortschritt dient hauptsächlich dazu, kriegsentscheidende Vorteile zu finden. So wird 1942 im Auftrag der US-Armee mit dem ENIAC der erste Universalrechner entwickelt, der der Berechnung ballistischer Tabellen dient. Die Entwicklung wird aber erst nach dem Krieg abgeschlossen. 1943 stirbt in New York Nikola Tesla. Der Erfinder ist für zahlreiche Neuerungen in der elektrischen Energietechnik verantwortlich.
Wirtschaftsboom
Zentralpräsidenten

Armand Dusserre
Chavannes, 1951-1957

Hans Werder
Grenchen, 1958-1963

Edwin Lutiger
Bern, 1964-1981
In den Nachkriegsjahren verschärft sich durch den Wirtschaftsaufschwung der Konkurrenzkampf in der Elektro-Branche. 1951 beschliesst der VSEI seine Verkaufstätigkeiten einzustellen und überträgt die Aufgabe an die eev. Im Gegenzug wird eine eev-Mitgliedschaft an eine VSEI-Mitgliedschaft gekoppelt. 1953 führt die stärkere Kooperation von eev und VSEI dazu, dass die Wortmarke „Elektro-Fachgeschäft“ gesetzlich geschützt wird. Um dem Preisdruck in der Branche entgegenzutreten, beginnt der VSEI 1960 mit den Arbeiten an einer neuen Kalkulationsgrundlage, die neu eine Kostenrechnung, den Betriebsvergleich und die Zeitstudien enthält. 1975 erscheinen zum ersten Mal die Kalkulations- und Preisbücher, die reissenden Absatz finden. 1979 bietet sie der VSEI auch auf Mikrofilm und im Taschenbuchformat an. 1965 wird die „Elektroindustrie“ eingestellt und durch die „Electro-Revue“ ersetzt. Einige Jahre zuvor gehört der VSEI zu den Gründungsmitgliedern der Association européenne de l’Installation Electrique AIE.
Die Elektrobranche folgt damit dem allgemeinen Trend verstärkter internationaler Kooperation. 1960 gehört die Schweiz zu den Gründungsmitgliedern der EFTA und 1975 zu den Gründungsmitgliedern der ESA. 1954 wird das CERN gegründet. Und 1979 findet in Genf die erste Weltklimakonferenz statt.
Digitales Zeitalter
Zentralpräsidenten

Albert Amherd
Brig-Glis, 1982-1990

Alfred Schlosser
Biel, 1991-1999

Alfons Meier
Würelingen, 2000-2008
1991 zieht der VSEI in die Limmatstrasse 63 um, wo der Verband bis heute seinen Sitz hat. Im Telekommunikationsbereich kommt es zu grossen Umbrüchen. Die Marktliberalisierung, an deren Ende die Zerschlagung der PTT steht, führt 1992 zur Gründung des Verbands Schweizerischer Telecom Installationsfirmen VSTI, der 2002 in den VSEI eingegliedert wird. Ebenfalls 1992 wird die Interessengemeinschaft Schweizerischer Elektroinstallationsfirmen IGE gegründet, die sich aus Vertreter grosser Elektro-Installationsfirmen zusammensetzt, die sich nicht ausreichend durch den VSEI vertreten fühlten. 1999 wird die IGE als Fachgruppe in den VSEI aufgenommen. Im selben Jahr erhält der VSEI eine eigene Webseite. Das im Jahr 2000 entwickelte Berufsbildungskonzept enthält vier Berufe: Elektromonteur/in, Elektrozeichner/in, Telematiker/in und Montage-Elektriker. 2002 tritt die neue Verordnung über die elektronischen Niederspannungsinstallationen NIV in Kraft und beinhaltet auch die Bestimmung, dass die Fachkundigkeit mit dem Diplom für Elektroinstallateure/innen verliehen wird. 2006 feiert der VSEI in Interlaken sein 100-jähriges Bestehen.
Die Jahre nach der Wende werden insbesondere durch technologische Entwicklungen im IT-Bereich getragen. 1990 begründet der britische Physiker und Informatiker Tim Berners-Lee das World Wide Web. 1991 veröffentlicht Apple mit dem PowerBook den ersten modernen Laptop, IBM produziert mit dem IBM Simon 1994 das erste Smartphone der Welt und 1996 nimmt der Google-Vorgänger BackRub den Betrieb auf.
Gegenwart
Zentralpräsidenten

Pirmin Gassmann
Freiburg, 2009 - 2014

Michael Tschirky
Malans, 2015 - 2023

Thomas Keller
Zofingen, seit 2023
Der VSEI hat 2008 eine neue Strategie beschlossen, die in den folgenden Jahren umgesetzt werden soll. Dazu gehört insbesondere eine stärkere Konzentration auf die Themen Energie und Umwelt. Um die wirtschaftlich gute Position der Elektro-Installationsfirmen in den Krisenjahren zu sichern, kämpft der VSEI für die konsequente Durchsetzung der NIV. Im Bereich der Berufsbildung hat der VSEI bereits 2008 die Vorgaben der neuen Bildungsverordnung umgesetzt. Der VSEI treibt seine internationale Vernetzung voran: Im September 2009 findet der europäische Kongress der Elektro-Installationsverbände in Bern statt und 2012 führt er die Europameisterschaft für Elektroinstallateure anlässlich der muba in Basel durch und kann dabei sogar den Europameister stellen. 2013 in Dresden und 2017 in Abu Dhabi erringen die Vertreter der schweizerischen Elektro-Branche sogar den Weltmeistertitel. 2015 passt der VSEI seine interne Organisationsstruktur an. Im gleichen Jahr wird auch das SmartHomeMobile lanciert, das ab April 2017 durch die ganze Schweiz tourt um Schülerinnen und Schüler über die Möglichkeiten der Berufsausbildung in der Elektro-Branche aufmerksam zu machen. 2019 beschliesst der Verband, den Namen in EIT.swiss zu ändern und sich weiter zu öffnen. Im Gegensatz zu VSEI handelt es sich bei EIT nicht um eine Abkürzung. Dies wurde ganz bewusst so gewählt, damit der Name in allen Landesteilen verwendet werden kann. Trotzdem haben die Buchstaben natürlich eine Bedeutung für die Elektrobranche: E und I symbolisieren sowohl Herkunft als auch Zukunft. E steht z.B. für Elektrobranche, aber auch für den neudeutschen Begriff engineering. I steht für Installation, aber auch für Informatik, die in der Elektrobranche aufgrund zunehmender Vernetzung immer bedeutender wird. T stellt einen Bezug zur Technik her.
Es ist die Zeit des grossen Umbruchs in der Energiepolitik. Nach der Nuklearkatastrophe in Fukushima 2011 beschliesst eine Reihe von Ländern, darunter die Schweiz, künftig auf Kernenergie zu verzichten. Gleichzeitig geraten auch die fossilen Energieträger aufgrund ihres Einflusses auf das Klima immer weiter unter Beschuss. Gesucht sind neue Lösungen im Energiebereich, die sowohl Versorgungssicherheit als auch Nachhaltigkeit garantieren. Gerade hier wird der Gebäudetechnikbereich immer wichtiger.