Fachkräftemangel
Als Vertreter einer Branche aus dem MINT-Bereich setzt EIT.swiss sich für wirksame Massnahmen gegen den Fachkräftemangel ein.
Bildung verstärken
Bei den Elektromonteure und -installateure besteht ein hoher Fachkräftemangel. Ähnlich sieht es laut Seco auch bei den Netzelektrikern, den Kabelmonteuren und den übrigen Elektrikerberufen aus. Grund dafür ist die seit den 1950er-Jahren stark wachsende Nachfrage nach Fachpersonen aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT). Mit der laufenden Digitalisierung und Automatisierung der Gesellschaft sowie der steigenden Nachfrage nach Elektromobilität wird sich das Problem verschärfen. EIT.swiss hat sich des Problems angenommen und vor allem in der Berufsbildung sein Engagement verstärkt. Jährlich schliessen ca. 3‘000 Lernende ihre Grundbildung in einem der EIT.swiss-Berufe Elektroinstallateur, Montage-Elektriker, Telematiker oder Elektroplaner ab. Sie gehören damit zu den zehn meistgewählten Grundausbildungen. EIT.swiss versucht auch gezielt junge Frauen für eine dieser Berufsausbildungen zu gewinnen. Um den Bedürfnissen der Wirtschaft gerecht zu werden, muss die inhaltliche Gestaltung und Ausrichtung der Berufsbildung den Organisationen der Arbeitswelt vorbehalten sein. Ausserdem sind die administrativen Auflagen an Lehrbetriebe auf ein Minimum zu reduzieren. Um einen austarierten Mix aus Akademikerinnen resp. Akademiker und gut qualifizierten Berufsleuten sicherzustellen, müssen die höhere Berufsbildung und die akademische Bildung dieselbe finanzielle Unterstützung erhalten. Ansonsten droht sich der Fachkräftemangel im gewerblichen Bereich noch weiter zu verschärfen.
Wichtige Rolle der Frauen
Gerade den Frauen kommt in der angespannten Fachkräftesituation eine entscheidende Rolle zu. In den letzten zwanzig Jahren ist ihre Erwerbsquote von 70,6% auf 79,3% gestiegen. Zum Vergleich: Die Erwerbsquote der Männer ist im selben Zeitraum leicht von 89,8% auf 88,5% gesunken. Eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote würde damit einen entscheidenden Vorteil bei der Bekämpfung des Fachkräftemangels bringen. Dazu müssen aber die Rahmenbedingungen stimmen. Noch immer liegt die Hauptverantwortung für die Hausarbeit und die Kinderbetreuung bei den Frauen. In rund zwei Dritteln aller Paarhaushalte erledigt die Frau die Hausarbeit. Auch entscheiden sich mehrheitlich Frauen für Teilzeitbeschäftigungen. Damit wird die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum wichtigsten Kriterium, um die Erwerbsquote der Frauen zu erhöhen. Neben den Frauen ist auch das Potenzial älterer Arbeitnehmender zu berücksichtigen. Durch Weiterbildungen und Massnahmen, die einen Verbleib im Arbeitsmarkt begünstigen, können ältere Arbeitnehmende ebenfalls einen Beitrag zum Kampf gegen den Fachkräftemangel beisteuern.
Forderungen:
- EIT.swiss setzt sich für die Gleichbehandlung von höherer Berufsbildung und akademischer Bildung ein
- Um das Fachkräftepotenzial der Frauen zu nutzen, setzt sich EIT.swiss für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein.
- EIT.swiss begrüsst Massnahmen, welche es älteren Arbeitnehmern erlauben, länger in der Arbeitswelt zu bleiben.
- Regelungen, welche die Personalpolitik der Unternehmen einschränken, lehnt EIT.swiss explizit ab.