Bundesrat verstärkt Vorbereitung auf schwere Mangellagen im Strombereich
Die wirtschaftliche Landesversorgung WL erhält ein neues Monitoringsystem, mit dem sie frühzeitig eine drohende Strommangellage erkennen und darauf reagieren kann.
In der Vernehmlassung war unbestritten, dass es zur Überwachung der Versorgungslage im Strombereich ein Monitoringsystem braucht. Der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid wird nun die Aufgabe übertragen, für den WL-Fachbereich Energie ein solches System zu entwickeln und zu betreiben. Die Verordnung zur Sicherstellung der wirtschaftlichen Landesversorgung im Bereich Elektrizitätswirtschaft (VOEW) wurde entsprechend geändert.
Das Monitoringsystem soll Informationen über die aktuelle Versorgungs- und Marktsituation in der Schweiz sowie Analysen zur Eigenversorgung liefern. Insbesondere soll aufgezeigt werden, wie lange die Schweiz die Stromversorgung ohne Stromimporte sicherstellen könnte.
Swissgrid verfügt als einzige Akteurin in der Strombranche bereits heute über die meisten für das Monitoring der WL notwendigen Informationen. Auch hat Swissgrid die erforderlichen Kenntnisse für eine fundierte Beurteilung der Versorgungslage. Für die Schweizer Energieversorgungsunternehmen hat dies keine Auswirkungen.
Das vom Bund finanzierte Monitoring soll per Ende 2022 in Betrieb genommen werden. Damit wird der WL-Fachbereich Energie künftig noch besser in der Lage sein, bei allfälligen Versorgungsstörungen rasch geeignete Massnahmen zu treffen, um die Auswirkungen einer Strommangellage auf Wirtschaft und Gesellschaft abzuschwächen. Mögliche Massnahmen reichen von Sparappellen über Verbrauchseinschränkungen und Kontingentierungen bis hin zu Netzabschaltungen.