Knapp 80 Prozent des Stroms aus Schweizer Steckdosen stammten 2022 aus erneuerbaren Energien
Bern, 07.09.2023 - 2022 stammte der Strom, der an die Schweizer Steckdosen geliefert wurde, zu rund 79% (2021: 80%) aus erneuerbaren Energien: Zu 65% aus (nicht geförderter) Wasserkraft und zu knapp 14% aus Photovoltaik, Wind, Kleinwasserkraft und Biomasse, was einer Steigerung um 2 Prozentpunkte gegenüber 2021 entspricht. Knapp 20% stammten aus Kernenergie und knapp 2% aus fossilen Energieträgern. Das zeigt die Statistik der Stromkennzeichnung für das Jahr 2022. Sie basiert auf den Herkunftsnachweisen, die für den gelieferten Strom entwertet werden müssen.
Die Daten zum Schweizer Strom-Liefermix (Strommix ab Steckdose, siehe Kasten) werden jährlich erhoben und auf www.stromkennzeichnung.ch im Stromkennzeichnungs-Cockpit veröffentlicht. Die heute publizierten Daten geben Aufschluss über die Stromlieferungen 2022. Für die Stromkennzeichnung gilt seit 2018 die Pflicht zur Volldeklaration. Dies bedeutet, dass Strom unbekannter Herkunft, so genannter Graustrom, seit dem Lieferjahr 2021 nicht mehr zulässig ist. Da in den meisten Nachbarländern keine Herkunftsnachweise (HKN) für Strom aus konventionellen Kraftwerken ausgestellt werden, hat die Schweiz so genannte Ersatznachweise eingeführt. So kann Kohlestrom aus dem Ausland als solcher deklariert werden und wird nicht mehr unter Graustrom zusammengefasst. Der Anteil Kohlestrom, der über solche Ersatznachweise importiert wurde, ist konstant weniger als ein Prozent.
- 65% des im Jahr 2022 gelieferten Stroms wurden in Grosswasserkraftwerken und in nicht im Einspeisevergütungssystem geförderten Kleinwasserkraftwerken produziert (leicht weniger als im Vorjahr, 2021: 68%). Die gelieferte Wasserkraft wurde zu 68% in der Schweiz produziert (2021: 76%). Das Jahr 2022 war sehr trocken mit einer entsprechend tieferen inländischen Wasserkraftproduktion.
- 19.6% (2021: 18.5%) des gelieferten Stroms wurden in Kernkraftwerken produziert. Dies ist tiefer als der Anteil der Kernenergie am Schweizer Produktionsmix (36.4%). Die gelieferte Kernenergie stammte wie im Vorjahr fast ausschliesslich aus der Schweiz.
- Der Anteil neuer erneuerbarer Energieträger (Sonne, Wind, Biomasse und im Einspeisevergütungssystem geförderte Kleinwasserkraft) nahm weiter zu, von 11.2% (2021) auf 13.7% im Jahr 2022. Davon wurden rund 68% in der Schweiz produziert und 45% durch das Einspeisevergütungssystem gefördert.
- In geringen Mengen stammte der 2022 gelieferte Strom aus fossilen Energieträgern (1.9%, unverändert gegenüber Vorjahr).