Sehr unterschiedliche Auswirkungen der Pandemie auf die Verläufe in der nachobligatorischen Ausbildung
Die Verläufe in der beruflichen Grundbildung (BGB) wurden durch die Covid-19-Pandemie bislang nur geringfügig beeinflusst.
Die Covid-19-Pandemie hatte kaum Auswirkungen auf den Einstieg in die berufliche Grundbildung: 46% der Jugendlichen, die im Juni 2020 das 11. Jahr der obligatorischen Schule beendet haben, begannen noch im gleichen Jahr eine Ausbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) oder eidgenössischem Berufsattest (EBA). Dieser Anteil ist ähnlich hoch wie in den Vorjahren (seit 2015 zwischen 48% und 46%). Darüber hinaus waren 2020 kaum Veränderungen bei der Wahl des Bildungsfelds zu beobachten.
Weniger Bildungsunterbrüche in der beruflichen Grundbildung
6% der 2019 in eine berufliche Grundbildung (vollschulische oder duale Ausbildung) eingetretenen Jugendlichen unterbrachen diese vor Ende 2020. Dieser Anteil ist tiefer als bei den Jugendlichen, die ihre Ausbildung im Jahr 2018 begonnen haben (7%).
Gemäss der Publikation «Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf den Eintritt in die berufliche Grundbildung und deren Verlauf im Jahr 2020» ist dieser Rückgang in allen Bildungsfeldern zu beobachten, also auch bei den Berufen, die am stärksten von der Schliessung bestimmter Wirtschaftszweige im Frühjahr 2020 betroffen waren.
Höhere Erfolgsquote beim ersten Prüfungsversuch in der beruflichen Grundbildung
2020 erwarben 96% der Personen, die erstmals an einem Qualifikationsverfahren für ein EBA oder ein EFZ teilgenommen haben, einen Abschluss der beruflichen Grundbildung. Dieser Anteil liegt 3 Prozentpunkte höher als in den Vorjahren (93%). Während in der französischen und der italienischen Schweiz die Erfolgsquote markant zunahm (+5,6 bzw. +5,4 Prozentpunkte), war der Anstieg in der Deutsch- und rätoromanischen Schweiz (+1,4 Prozentpunkte) weniger stark ausgeprägt.
Sechs Jahre nach Beginn einer zertifizierenden Ausbildung auf der Sekundarstufe II haben 93% der Lernenden einen ersten Abschluss auf dieser Stufe erhalten. Am höchsten ist dieser Anteil bei denjenigen, die eine gymnasiale Maturitätsschule (96%) oder eine drei- oder vierjährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis begonnen haben (92%). Der Anteil der Abschlüsse, die in einer anderen als der zu Beginn dieser Stufe besuchten Ausbildung erworben wurden, variiert von 4% für die Lernenden, die eine berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Attest (EBA) begonnen haben, bis zu 15% für diejenigen, die eine Fachmittelschule begonnen haben.