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Es lohnt sich

Die Investition in die Nachwuchsarbeit lohnt sich für ein Unternehmen, wenn sie konsequent angegangen wird. Sie ist jedoch mit Arbeit verbunden, denn Erfolg kommt nicht von allein.

Die Firma RSK Elektro AG gehört zur Frey + Cie Gruppe, die mit 16 Gruppenfirmen und über 1000 Mitarbeitenden in der Zentralschweiz in unterschiedlichen Bereichen unserer Branche aktiv ist. RSK beschäftigt 100 Personen an den Standorten Sursee, Escholzmatt, Büron und Aarau. Nachwuchsarbeit wird bei RSK grossgeschrieben, weshalb das Unternehmen sehr viel in die Lehrlingsausbildung investiert. 28 Lernende, Elektroinstallateur:innen EFZ und Montageelektriker: innen EFZ, beschäftigt das Unternehmen derzeit.

Schweizermeister made by RSK

Bruno Steinger ist Berufsbildner bei RSK, sein Name steht für das S in RSK. In seiner Rolle, auch als Verwaltungsrat, kümmert er sich mit rund 50 Prozent seines Pensums um die Nachwuchsarbeit im Unternehmen. Dass sich dieser Aufwand lohnt, zeigt der Umstand, dass RSK keine Mühe hat, genügend Lernende zu akquirieren. Sie erhalten eine fundierte Ausbildung, wie das Aushängeschild der RSK, Yanick Schwegler, beweist. Er ist der aktuelle Schweizermeister der Elektrobranche, der sich in Luzern gegen die 15 anderen Kandidat:innen durchsetzen konnte und sich derzeit auf die nächste Herausforderung, die WorldSkills in Lyon, vorbereitet.

Geheimrezept?

«Nein, es steckt kein Geheimrezept dahinter, dass wir so viele Lernende haben», lacht Bruno Steinger und ergänzt: «Wir haben aber für uns einige sehr gute Formate gefunden, die uns dabei helfen, unsere Firmen bei den potenziellen Lernenden und ihren Bezugspersonen bekannt zu machen.»

Ein Blick in die Aktivitäten des Nachwuchsmarketings von RSK fördert einige Perlen zutage, die andere durchaus auch nutzen könnten. Auf eine davon ist Bruno Steinger besonders stolz, nämlich auf den Clever-Tag der RSK. Die Teilnahme an diesem Event ist nur mit Voranmeldung möglich, und potenzielle Lernende müssen sich begleiten lassen, in der Regel von einem Elternteil. Den zukünftigen Berufseinsteigern werden an diesem Tag die Elektroberufe vorgestellt, und die Eltern erfahren mehr über den Lehrbetrieb bei der RSK Elektro AG. «Dieses Konzept hat sich sehr bewährt», erklärt Bruno Steinger, «wir haben dadurch die Möglichkeit, die Jugendlichen von den Arbeiten in unserer Branche zu begeistern, und können gleichzeitig die Eltern überzeugen, dass wir sehr grossen Wert auf die Entwicklung unserer Lernenden in den drei bzw. vier Jahren legen.» 

Umfassende Betreuung

Das weitere Angebot während der Berufsbildung bei RSK, das die Firma bei den Eltern in die Waagschale werfen kann, ist nicht aussergewöhnlich, wird aber konsequent umgesetzt. Ergänzend kann RSK auf die Leistungen der Frey + Cie Gruppe zurückgreifen. Dadurch ergibt sich ein umfassendes Portfolio, das eine seriöse Grundbildung sicherstellt. Dazu gehört sicher auch das zweiwöchige Basic Camp für alle Lernenden. Dort lernen sie Materialien, Werkzeuge, Sicherheit und Gefahren kennen und können in verschiedenen Outdoor-Aktivitäten auch ihre Sozialkompetenz und den Team-Spirit der Firmengruppe stärken. Jedes dieser Basic Camps wird in einem A4-Booklet zusammengefasst und sorgfältig illustriert mit Fotos, Statements und Informationen darüber, was die Lernenden in diesen zwei Wochen erlebt haben. 

Anschliessend beginnt für sie der Lehrlings-Alltag, in dem sie möglichst in kleinen Teams und Equipen die vier bzw. drei Jahre Grundbildung durchlaufen. Für die schulische Unterstützung bietet RSK bei Bedarf alle ein oder zwei Wochen für zwei Stunden Support per Videokonferenz. Für die praktische Vorbereitung auf die überbetrieblichen Kurse und die QV stehen den Lernenden fünf bzw. sechs Arbeitstage pro Lehrjahr im zentralen Trainingscenter, im «ZESY» der Frey + Cie Gruppe, zur Verfügung. «Zudem habe ich immer ein offenes Ohr für alle Bedürfnisse unserer Lernenden. Sie wissen, wenn etwas ist, können sie mich kontaktieren. Dies ist ganz wichtig, denn wir nehmen die Lernenden und ihre Bedürfnisse wirklich ernst», so Bruno Steinger.

Gute Aussichten

Bruno Steinger schätzt den Dialog, den er mit den Lernenden vor und während der Grundbildung führen kann. Dabei denkt er auch immer an die Zukunft der jungen Berufsleute. «Bei den Elterngesprächen an den Clever-Tagen präsentiere ich jeweils auch die verschiedenen Perspektiven, die unsere Lernenden nach der Grundbildung haben. Und die sind doch, Hand aufs Herz, im Moment absolut fantastisch. Strom ist allgegenwärtig. Auch die Weiterbildungs-Perspektiven sind umfassend, beginnend mit den verbandsseitigen Weiterbildungen und der höheren Berufsbildung», so Bruno Steinger. «Wenn jemand die entsprechenden schulischen Leistungen erbringt, kann er oder sie auch schon während der Lehre die Berufsmatur absolvieren», ergänzt er. 

Auch ein Fachhochschulstudium ist denkbar

Lehrabgängerinnen und Lehrabgängern aus unserer Branche steht auch der Weg an eine Fachhochschule offen, die Vollzeit oder berufsbegleitend besucht werden kann. Die RSK Elektro hatte bereits Lernende, die nach der Grundbildung diesen Weg eingeschlagen haben. «Ich finde es toll, wenn sich Jugendliche weiterentwickeln wollen», sagt Bruno Steinger, «wir bei RSK unterstützen sie, egal, welche Ziele sie nach der Grundbildung verfolgen. Wir haben damit auch als Unternehmen sehr gute Erfahrungen gemacht. Der Nachwuchs ist motiviert, und dies bringt auch unserem Unternehmen und unseren Mitarbeitenden etwas. Angst, dass die jungen Berufsleute nach der Weiterbildung unsere Firma verlassen, habe ich nicht. Wir legen den Fokus auf die Zeit, in der sie bei uns arbeiten. Wenn sie im Anschluss und dank einer Weiterbildung der Branche erhalten bleiben, dann hat auch diese einen Nutzen davon.»

Mit einem Schweizermeister im Betrieb

Zum Berufsmarketing gehört Kommunikation, wie die RSK genau weiss. Ein tolles Beispiel dafür ist der Schweizermeister Yanick Schwegler, der auch nach der Lehre bei RSK arbeitet. Drei grosse Fahnen vor dem Firmengebäude, sichtbar für alle, die nach Sursee fahren, zeigen ihn mit Foto und Text. Mit einem solchen Aushängeschild lässt sich natürlich sehr glaubhaft Werbung für eine Lehre bei der RSK machen. In Kürze wird Yanick von der Firmengruppe ein eigenes, beschriftetes Fahrzeug erhalten, mit dem er für sich und den Beruf und natürlich auch für RSK Elektro Werbung machen kann. 

Sowohl Bruno Steinger als auch Yanick Schwegler wissen, was es braucht, bis man sich in einem solchen Berufswettbewerb an der Spitze etablieren kann. Das Training, das Yanick derzeit abstrampelt, ist sehr hart und intensiv. Er möchte gut vorbereitet sein für die WorldSkills vom 10. bis 15. September 2024 in Lyon. Viel Freizeit investiert er deshalb in diese Mission. Ist Yanick nicht im Training, arbeitet er als versierter Service-Monteur bei den RSK-Kunden. Die Lernenden begleiten ihn ab dem zweiten Lehrjahr und bekommen von ihm Tipps und Tricks, auch für den Kundenkontakt, der für den Ruf der Branche äusserst wichtig ist.

Der Clever-Tag der RSK:

Die Teilnahme für die Schüler:innen ist nur mit Voranmeldung möglich.

  • Eigene Webseite, www.clevertag.ch
  • Für alle Schülerinnen und Schüler der Sek A/B auf den entsprechenden Lehrbeginn
  • 60-minütiger Parcours mit verschiedenen handwerklichen Aufgaben
  • Einblick in die beiden Berufe Elektroinstallateur:in EFZ und Montage-Elektriker:in EFZ
    Aufzeigen von Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Fragen für die Eltern

Autor: René Senn, erschienen im EIT.swiss Magazin 02/2024. Foto: Rainer Eder, auf dem Foto: Bruno Steinger (Berufsbildner und Verwaltungsrat RSK) und Joris Meyer (Montageelektriker im 1. Lehrjahr).