Spezialisierung in der höheren Berufsbildung häufig mit Karriereschritten verbunden

Rund die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung übernimmt im ersten Jahr nach Abschluss mehr Verantwortung im Betrieb. Während der Ausbildung werden sie häufig von ihrem Arbeitgeber unterstützt. Diese übernehmen nicht nur einen Teil der Ausbildungskosten, sondern unterstützen die Angestellten auch bei der Bewältigung der zeitlichen Belastung durch die Ausbildung. Das zeigen die Ergebnisse der Erhebung zur höheren Berufsbildung des Prüfungsjahrgangs 2022 des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die höhere Berufsbildung ermöglicht Personen mit Berufsausbildung den Abschluss einer Ausbildung auf Niveau Tertiärstufe. Die höhere Berufsbildung zählt jährlich mehr als 30 000 Prüfungskandidatinnen und -kandidaten und bietet eine breite Palette an Ausbildungen an. Sie umfasst die Höheren Fachschulen sowie den eidgenössischen Fachausweis und das eidgenössische Diplom.

Mit der Spezialisierung geht häufig eine höhere Verantwortung im Betrieb einher

Absolventinnen und Absolventen der höheren Berufsbildung übernehmen nach dem Abschluss häufig anspruchsvollere Aufgaben und weiten ihre betriebliche Verantwortung aus. Dies trifft insbesondere auf diejenigen zu, die die Ausbildung mit der Absicht abgeschlossen, sich im Beruf zu spezialisieren. Von ihnen konnten schon ein Jahr nach dem Abschluss mehr als die Hälfte im Betrieb mehr Verantwortung übernehmen.

Bis zu 37% erhalten nach Abschluss eine Führungsfunktion

Schon ein Jahr nach dem Abschluss gibt rund ein Viertel der Absolventinnen und Absolventen einer Höheren Fachschule oder mit einem eidgenössischen Fachausweis an, im Betrieb eine Führungsfunktion übernommen zu haben. Bei den Personen mit einem eidgenössischen Diplom sind dies sogar 37%.

Berufliche Neuorientierung dank einer höheren Berufsbildung

Die höhere Berufsbildung kann auch einer beruflichen Neuausrichtung dienen. Dies trifft auf 27% der Kandidatinnen und Kandidaten der Höheren Fachschulen zu. Bei den eidgenössischen Fachausweisen und Diplomen sind die Anteile mit 23% resp. 18% etwas geringer.

Zufriedenheit mit Ausbildung bei Neuausrichtung

Wer sich beruflich neu ausrichten möchte, war mit der Ausbildung häufig zufrieden. 65% der Diplomierten von Höheren Fachschulen mit dieser Motivation sahen ein Jahr nach dem Abschluss einen hohen Nutzen der höheren Berufsbildung in Bezug auf die berufliche Neuorientierung. Auch bei den eidgenössischen Fachausweisen und Diplomen war die Mehrheit zufrieden (60% resp. 56%).

Je nach Ausbildungstyp werden bis zur Hälfte der Kandidierenden vom Arbeitgeber finanziell unterstützt

Die höhere Berufsbildung hat einen starken Bezug zur beruflichen Praxis. Entsprechend beteiligen sich auch die Arbeitgeber an der Ausbildung. Am häufigsten ist eine finanzielle Beteiligung: Beinahe die Hälfte der Kandidatinnen und Kandidaten für eine eidgenössisches Diplom wurde vom Arbeitgeber finanziell unterstützt. Bei eidgenössischen Fachausweisen lag die Beteiligung mit 41%, bei den Höheren Fachschulen mit 35% etwas tiefer.

Arbeitgeber helfen bei der Bewältigung zeitlicher Herausforderungen

Daneben gewährten manche Arbeitgeber die Möglichkeit, die Arbeitszeit während der Ausbildung flexibel zu gestalten oder zusätzliche Urlaubstage zu beziehen. Gar keine Unterstützung erhielten rund 30% aller Kandidatinnen und Kandidaten für einen eidgenössischen Fachausweis oder ein eidgenössisches Diplom. Bei den Höheren Fachschulen wurden 44% der Kandidatinnen und Kandidaten nicht unterstützt.

Quelle: BFS